Samstag den 04.05.2013 werden die Anwesenden des Rückspiels des U14 Landesmeisterschaftsfinale so schnell wohl nicht vergessen. Kein Drehbuch hätte für mehr Dramatik sorgen können. Doch eins nach dem anderen.

Die Wismarer gingen mit einem 10 Punkte-Polster gegen den EBC Rostock in das Rückspiel vor heimischer Kulisse. Dies sollte eigentlich für Ruhe und reichlich Selbstvertrauen sorgen. Leider waren in den Tagen vor dem Spiel die beiden Leistungsträger Jannik Scharf und Lennart Herz krankheitsbedingt nicht beim Training bzw. nicht einmal in der Schule. Somit war klar, dass es noch schwerer gegen die physisch und athletisch deutlich überlegenen Warnowstädter werden würde.

Das Trainergespann Andy Mischke und Rene Kerl vertraute trotzdem der gewohnten Starting Five aus Tim Tegler, Willi Sellmann, Tom Schulz, Jannik Scharf und Lennart Herz. Vor den ca. 80 Zuschauern begannen die jungen Wismarer konzentriert und bissig in der Verteidigung. Leider fehlte in den ersten Minuten, im Gegensatz zum Hinspiel, ein wenig das Wurfglück was. Das erste Viertel beendete man dann mit einem 11:12. Dies war vom Ergebnis her auch in Ordnung. Lediglich die zwei schnellen Fouls vom Centerspieler Tim Tegler trübten ein wenig das gute erste Viertel .

Bis zur fünften Minute verlief dann auch alles nach Plan. Der PSV führte ständig souverän mit zwei bis vier Punkten. Dann musste Tim Tegler nach einem schmeichelhaften Pfiff mit seinem dritten Foul wieder auf die Bank. Jetzt fehlte es an Größe um gegen die Rostocker gegenhalten zu können. Die Gäste bekamen durch schlechte Reboundarbeit der Wismarer und Ihre deutlichen Größenvorteile viele zweite und dritte Wurfchancen und drehten das Spiel folglich immer mehr zu Ihren Gunsten. Dem PSV gelang es in dieser Phase nicht sich im Angriff oder in der Verteidigung entscheidend durchzusetzen. Folglich hingen die Köpfe immer weiter runter. In der letzten Minute der ersten Halbzeit nutzten die Gäste dies zu einem 7-0 Lauf in zogen auf Neun Punkte davon. Aus Wismarer Sicht kam dann glücklicher Weise die Halbzeit. Zu diesem Zeitpunkt hatte man noch einen Punkt Vorsprung aus dem Hinspiel.

In der Halbzeitpause gelang es dem Trainergespann die Jungs wieder aufzubauen. Mit einer ganz anderen Körpersprache traten Sie Ihren Gegnern entgegen. Gleich im ersten Angriff gelangen Mannschaftskapitän Lennart Herz die ersten Punkte. Die Grün/Weißen spielten sich regelrecht in einen Lauf und glichen das Spiel in der fünften Minute aus. In dieser Phase war die Mannschaft physisch und mental wieder voll da. Gästetrainer Daniel Havlitschek holte sich in dieser Phase wegen wiederholten Meckerns ein technisches Foul ab und das Spiel stand zwischenzeitlich kurz vor dem Abbruch. Glücklicher Weise besonnen sich alle wieder aufs Basketballspielen. Das Momentum lag nun trotzdem wieder auf Seiten der Gastgeber. Mit einer 47:43 Führung ging es nun in letzte Viertel.

Bis zur siebten Minute konnte der PSV den Vorsprung auch konstant bei 2-5 Punkten halten. Dann geschah etwas was die Trainer lange versuchten zu verhindern. Innerhalb von 30 Sekunden stellte der Schiedsrichter Tim Tegler und Lennart Herz mit ihren beiden fünften Fouls vom Platz. Dadurch bekam der EBC noch einmal Oberwasser und es entwickelte sich ein wahrer Basketballkrimi. Mit einem 11:0 Lauf gelang es den Gästen bis zur letzten Minute auf Achtpunkte davon zu ziehen. In der Endabrechnung hieß es 14 Sekunden vor Schluss +2 für den PSV bei eigenem Ballbesitz. Leider waren die Spieler in dieser Phase so platt, dass es Ihnen nicht gelang den Ball zu halten. Die Rostocker eroberten den Ball und erhielten die Chance zu Ausgleich. Ein Schrittfehler der Rostocker rettete den PSV nochmals. Etwa sieben Sekunden vor Schuss hatten die Wismarer dann Einwurf an der eigene Grundlinie. Ein weiter Pass über die ganze Verteidigung der Rostocker auf Jannik Scharf hätte eigentlich die Entscheidung sein müssen. Mit einem Korbleger hätte er das Spiel entscheiden können. Jedoch wurde er von seinem Gegenspieler eingeholt und eigentlich ziemlich deutlich gefoult. Der Schiedsrichter sah dies anders um die Gäste hatten nochmals 2,7 Sekunden vor Schluss den Ball in der Hälfte der Wismarer. Glücklicherweise kam der EBC nicht mehr zu einem letzten Wurfversuch.

Trotz der Achtpunkte-Niederlage ist der PSV Wismar erstmals Landesmeister in der U14 und setzt damit seine Erfolgsstory mit den Jahrgängen 1999/2000 weiter fort (zuvor gewann man zwei Jahre in Folge die U12 Meisterschaften).

Trainer Andy Mischke war nach dem Spiel erleichtert und überglücklich: „Meine Spieler haben sich in einem dramatischen Spiel für die grandiose Saison belohnt. So einen Nervenkrimi habe ich in meinem Leben auch noch nicht erlebt. Der EBC hat uns den erwarteten großen Kampf geliefert. Zum Glück mit dem besseren Ende für uns. Wir können sehr Stoltz auf das erreichte sein!“

Für den PSV gehörten zum Meisterschaftskader: Lennart Herz, Jannik Scharf, Oliver Brindle, Aurel Fislage, Florian Dieste, Willi Sellmann, Adrian Klabunde, Ruben Becker, Willi Sellmann und Tom Schulz.